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Autohersteller und nachrüstbare Sonderausstattungen

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Autohersteller sollten modulare Sonderausstattungen anbieten

Wer war nicht schonmal auf der Suche nach Gebrauchtwagen und musste dabei feststellen, dass es gar nicht so einfach ist das Wunschauto mit genau der Austattung zu finden, die man haben möchte? Während es bei Aussenlack oder Felgen noch ein leichtes ist, das Auto nachträglich den eigenen Wünschen und Bedürfnissen anzupassen, gestaltet sich das bei allen anderen Austattungen schon deutlich schwieriger.

So kann es passieren, dass man am Ende auf ein Extra wie Tempomat verzichten muss, das man eigentlich gerne haben würde. Aus genau dieser Überlegung ist eine Idee entstanden: Warum bieten eigentlich die Autohersteller nicht selber die Nachrüstung von Sonderausstattungen an? Somit hätte der Hersteller die Möglichkeit auch aus Gebrauchtwagenkäufen nochmal Profit zu schlagen – bisher ein Geschäftsfeld, das an den Herstellern eher vorbei geht. Es gibt genug Autoverrückte, die für das Nachrüsten bare Münze zahlen würden.

Es sollte dann so funktionieren – am Beispiel eines Audi A4 repräsentativ für die Mitttelklasse: Ich kaufe einen A4, der eine gute Substanz bietet. Achte dabei nur wenig auf die verbauten Sonderausstattungen. Klar – was schon drin ist, muss man nachträglich nicht nachrüsten und es ist durch den Wertverlust des Fahrzeugs mit Sicherheit billiger. Dass der A4, den ich finde, keine Navigation und kein Xenon hat stört mich nicht. Allerdings möchte ich diese beiden Extras unbedingt haben. Ich kaufe ihn und fahre damit anschließend zum Händler. Der ordert bei Audi die von mir gewünschten zusätzlichen Ausstattungen und verbaut sie anschließend. Am Ende steht der Audi mit genau den Ausstattungen vor der Haustür, die ich haben möchte.

Woran scheitert das?
1. Die Extras sind alle abhängig voneinander – das kennt jeder aus dem Onlinekonfigurator. Ohne weiteres lässt sich nicht ein einzelnes Extra auswählen

2. Viele Extras haben im Fahrzeug verstreute Bauteile und können nicht einfach nachträglich eingebaut werden (man denke an aktive Tempomaten, Spurhalteassistenten  und ähnliches)

3. Die Kosten für Bauteil und nachträglichen Einbau wären so hoch, dass es sich für Kunden nicht lohnen würde (Beispiel elektrische Sitze – Tausch des gesamten Sitzes nötig; Oder auch alles, bei dem diverse Kabel quer durchs Auto verlegt werden müssen)

Die mögliche Lösung für diese Probleme könnte ein modularer Aufbau der Komponenten sein. Beispiel: Anstatt alle Bestandteile des Entertainment-Systems quer über die Mittelkonsole und den Mitteltunnel zu verteilen, müssen alle wichtigen Bauteile in eine Box. So gemacht von Volkswagen beim Navigationssystem (weswegen es übrigens bei Dieben ziemlich beliebt ist). Kleines Detail am Rande: Bei der verlinkten Reportage sagt der Kölner Polizeiexperte – wenn ich mich richtig erinnere -, dass ein im Auto verteiltes Entertainment (er nennt BMW als Beispiel) auch nicht wirklich vor Diebstahl schützt. Es führe nur dazu, dass nach dem Klau der gesamte Innenraum zerstört ist. Während bei VW nur das Navi im Schacht fehlt. Dieses gerne geklaute ;) Navigationssystem von VW ist eben ein schönes Beispiel dafür, dass es funktionieren kann.

Wir kennen auch alle die Fälle von Extras, die technisch vorhanden sind, aber nicht freigeschaltet. Erinnert ihr euch? Auch wenn alte BMWs (bspw. E39) keinen Bordcomputer hatten, konnte man mit ein paar Tricks auf die Daten zugreifen und Infos wie Verbrauch oder Temperaturen im Display anzeigen lassen, wo sonst der Tageskilometer gezählt wurde. Es ist heutzutage technisch eben leichter eine Komponenten in einer Version herzustellen und Teile davon zu deaktivieren als eine Komponente in x Variationen herzustellen. Für das Aktivieren und Anschließen der zur Interpretation benötigten Displays/Tasten/etc. kann man ja gerne Geld nehmen.

Audi macht dies beim A1 vor: „Ready for Nav“ nennt sich ein Extra, bei dem ab Werk die Hardware für das Navigationssystem installiert ist, die Software jedoch später dazugekauft  werden kann (Audi A1 Katalog als PDF – Seite 103). Es ist ein Anfang – aber noch weit von dem entfernt, was ich oben skizziert habe. Entscheidend ist am Ende die Bezahlbarkeit für den Kunden.


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